Biografiearbeit als Wegweiser – wie ich meine Berufung fand

by | 7 Mar 2019 | Karriere, Neuorientierung

MEIN DAMALIGER ARBEITGEBER WAR SCHON LANGE IN WIRTSCHAFTLICHEN NÖTEN, DOCH ALS ICH – GEMEINSAM MIT HUNDERTEN ANDERER MITARBEITER – ALS SOGENANNTE „BETRIEBSBEDINGTE ABWICKLUNGSMASSE“ MEINE KÜNDIGUNG WEGEN INSOLVENZ ERHIELT, ENTWICKELTE SICH MEIN BERUFLICHES LEBEN PLÖTZLICH IN EINE RICHTUNG, DIE ICH SELBST NOCH GAR NICHT AUF DEM RADAR HATTE. EINE REISE BEGANN, DIE HEUTE NOCH NICHT ZU ENDE IST, NUR DASS ICH ZWISCHENZEITLICH MEINEN BERUFLICHEN HAFEN GEFUNDEN HABE UND DAMIT SO VIEL MEHR BEWEGEN KANN, ALS ICH ES IN FRÜHEREN ANSTELLUNGSVERHÄLTNISSEN JE FÜR MÖGLICH GEHALTEN HÄTTE. IN DIESEM BLOGARTIKEL NEHME ICH SIE EIN STÜCK WEIT MIT AUF DIE REISE MEINER WEITERENTWICKLUNG IM ERWERBSLEBEN UND BIN SICHER, SIE WERDEN SICH AN DER EIN ODER ANDEREN STELLE WIEDERERKENNEN.

Es war noch nicht einmal acht Uhr morgens. Der kalte Wind peitschte mir den Regen an diesem grauen Novembermorgen ins Gesicht. Als ich im Büro ankam, drückte ich die Powertaste meines Rechners, und während dieser hochfuhr, klingelte mein Telefon. Noch nicht einmal meinen Mantel hatte ich ausgezogen, als ich auf dem Display den Namen meiner damaligen Personalleiterin las. Was um Himmelswillen wollte sie schon so früh von mir?

Wenige Minuten später erfuhr ich es völlig versteinert auf ihrem Besucherstuhl sitzend: Ich war gerade – nach zehn intensiven Jahren meines Aufstiegs von der Quereinsteigerin zur Führungskraft mit Mitarbeiter- und Budgetverantwortung – betriebsbedingt gekündigt worden.

„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.“

(Heraklit)

Schluss mit lustig

Ich hörte mir diese Hiobsbotschaft ganz in Ruhe an, weil ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht begriff, welch massiver Wendepunkt sich soeben in meiner Laufbahn ankündigte. Es fühlte sich an, als säße ich in dieser berühmten Nussschale, ganz allein auf dem weiten und reichlich stürmischen Meer. Und natürlich regnete es auch in meinem langsam aufkommenden inneren Angstszenario, als sich meine kleine Nussschale von einem gewöhnlich vor sich hinplätschernden Fluss zu einem reichlich wankenden und unbezwingbar scheinenden Ozean aufmachte. Hier war einfach Schluss mit lustig.

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“

(Dietrich Bonhoeffer)

Steinhart auf dem Boden der Realität aufgeschlagen

Ein tiefer Einschnitt in meine berufliche Biografie war durch diesen einen unvermittelten Anruf hart betoniert worden. Genauso hart fiel ich von meiner vermeintlich sicheren Anstellung mit lebenslangem Arbeitsvertrag in ein bis dato ungekanntes, großes schwarzes Loch.

Aus meiner heutigen Sicht weiß ich, dass es selten unsicherere Zeiten in meinem bisherigen Arbeitsleben gab, als jene, in denen ich mich auf die oft sehr zweifelhaften Managemententscheidungen meiner ehemaligen Vorgesetzten verlassen musste.

Dass diese Entscheidungen schnurstracks in die Unsicherheit führten, musste ich durch insgesamt zwei Insolvenzereignisse und diverse betriebliche Schieflagen meiner früheren Arbeitgeber erkennen lernen, aber auch, dass sich viele Ideen als unrentabel herausstellten oder man sich verspekulierte, weil sich der Markt erstens anders verhielt und zweitens die eigene Kompetenz nicht zu mehr gereichte, als zum Scheitern.

„Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes als Realität ist.“

(Alfred Hitchcock)

Servus, mach’s gut!

Als ich dann – in einer filmreifen Szene – während meines ca. 15 Minuten dauernden Kündigungsprozesses von zwei Sicherheitsbeamten links und rechts vom Personalbüro zurück an meinen Arbeitsplatz begleitet wurde, ließ man mir gerade noch so viel Zeit, meine Tasche und meinen Mantel zusammen zu packen, aber von meinen mir über die Jahre ans Herz gewachsenen Mitarbeitern und Kollegen durfte ich mich jetzt noch nicht einmal mehr verabschieden.

Die beiden Herren in Schwarz geleiteten mich schnell und äußerst geräuschlos zur Haupteingangstüre hinaus und während ich mich reflexartig umdrehte, den Schriftzug des Unternehmens nochmals ansah, winkten sie mir mit den folgenden Worten zum Abschied zu:

„Noch ein schönes Leben!“

Wie ein Dolchstoß fühlte es sich nach Jahren unermüdlichen Einsatzes an, in denen ich gemeinsam mit meinem Team alle Entscheidungen (hinter denen ich nicht immer zwingend stand) stets motiviert verteidigte, nächtelang um die beste Lösung rang und unzählige Wochenenden und Urlaubstage damit beschäftigt war, die unternehmerische Zukunft „unseres Ladens“ zu bauen.

Jetzt wurde ich – wie eine letzte Zigarettenkippe nach einer durchzechten Nacht – vor die Unternehmenszentrale gekehrt und landete wieder genau dort, wo ich herkam. Nämlich bei meinen Anfängen als Quereinsteigerin in diversen Branchen und Berufen. Ein mir bis dato noch völlig unbewusstes Lebensmuster wiederholte sich in meiner Erwerbsbiografie. Jetzt war Aufhorchen angesagt. Doch dazu gleich mehr.

„LEBEN heißt rückwärts gesprochen NEBEL. Kein Wunder, dass ich nicht durchblicke.“

(Unbekannt)

Der erste Schritt ist der schwerste

In den ersten Tagen danach war ich wie benommen. Ich konnte nicht die kleinste Entscheidung treffen, weil ich noch immer damit beschäftigt war, das, was ich an jenem Novembermorgen erlebt hatte, zu verdauen.

Erst einmal zu mir kommen und reflektieren, was genau passiert war, das kristallisierte sich als ein erster wichtiger, aber auch verdammt schwerer Schritt heraus.

In solchen Situationen bist Du immer allein. Niemand ist an Deiner Seite, der jetzt wirklich weiß, was Dir hilft und wie Du Dich wieder neu justieren kannst. Trotz aller guten Ratschläge aus meinem direkten Umfeld, bildeten sich zig Fragezeichen vor meinem inneren Auge und die Orientierungslosigkeit, wie es jetzt weiter gehen soll, hätte nicht größer sein können.

„Momente der Entscheidung formen unser Schicksal.“

(Anthony Robbins)

Ein zentrales Lebensmuster wiederholte sich

Diese einschneidende Erfahrung hat mich letztlich auf den Weg geführt, der schon immer in mir war, meiner Biografie letzten Endes Tupfen gleich entsprach. Ein Muster, dass ich selbst nicht erkannt hatte, dem ich aber immer schon intuitiv gefolgt war.

Doch zu diesem Zeitpunkt musste ich mir diese Erkenntnis noch mühsam selbst, mit mir alleine erarbeiten. Damals kannte ich die Möglichkeit der Biografiearbeit und ihrer helfenden Wirkung, auf den für mich richtigen Weg zu kommen, noch nicht.

Letztlich tat ich rein instinktiv das, was ich schon immer an all meinen beruflichen Krisenpunkten getan hatte. Ich interessierte mich für Angebote, die, was meine nicht vorhandenen Ausbildungen anging, mindestens eine Kragenweite zu groß waren. Sie zogen mich magisch an, vor allem dann, wenn es darum ging, meine strategisch-planerischen mit meinen sozialen und empathischen Fähigkeiten zu kombinieren.

„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“

(John F. Kennedy)

Meine Biografie war schlauer als ich

Nachdem ich meine Wunden geleckt hatte, begann ich schon wenige Tage später mit den ersten Bewerbungen, allerdings zunächst im üblichen Marktsegment, in dem ich schließlich die letzten zehn Jahre erfolgreich tätig gewesen war. Oh Wunder, es gab natürlich keine nennenswerten Reaktionen darauf, schließlich bewarb ich mich auf Stellenausschreibungen, die gar nicht zu meiner Persönlichkeit, meinen Werten und meinen Stärken passten. Das daraus abzuleitende Sinnbedürfnis konnte mit diesen Positionen nun auch nicht gestillt werden. Ungute Waldesruh machte sich in meinem E-Mail-Postfach breit.

Dann las ich – mal wieder meiner Neugierde und der Liebe zum Ungewöhnlichen geschuldet – eine Stellenausschreibung, die anders war als alle anderen. In dieser suchte man nach einer Persönlichkeit, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen ließ, die auf jedem Parket tanzen konnte und die den wahren Personalleiter, einen 8-jährigen Jack Russell Terrier, von dem eigenen Potenzial überzeugen können sollte.

Als Hundeliebhaberin lachte ich auf und los ging’s in ein ziemlich ungewöhnliches Bewerbungsinterview. Alles war so leicht, es fühlte sich für mich gar nicht wie eine Wettbewerbssituation an und alle mir wichtigen Punkte wurden bereits im ersten Gespräch beantwortet.

„Wer keinen Biografen findet, muss sein Leben eben selbst erfinden.“

(Giovanni Guareschi)

Diese Zitrone hat noch ganz viel Saft!

Lange Rede, kurzer Sinn – ich bekam den Job als rechte Hand der beiden Geschäftsführer einer Münchner Unternehmensberatung, die sich auf die Entwicklung der Sozialkompetenz von Führungskräften spezialisiert hatte. In meiner Position ging es um das weitere Wachstum und neue und frische Strategien für die zukünftige Entwicklung des Beraterhauses.

Mein Vierzigster Geburtstag lag noch nicht lange zurück und schon damals erlebte ich, wie Personal- und Hauptentscheider mir zwar schonend, aber unmissverständlich mitteilten, dass ich leider zu alt wäre, um den vakanten Job zu ergattern. Bei meinem neuen Arbeitgeber spielte hingegen meine erlangte Lebens- und Führungserfahrung eine gewichtige Rolle, weshalb ich die Stelle bekam. Auch diese Philosophie gefiel mir sofort.

Die Arbeit machte großen Spaß und immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich Zeit und Raum völlig vergaß, wild im Flow steckend viele neue Konzepte entwickelte, gerne am Wochenende und an den Abenden lange arbeitete und Zusatzaufgaben an mich riss, weil ich einfach Lust darauf hatte. Ich konnte in nur wenigen Wochen so viel bahnbrechend Neues anschieben, dass mir die Schauspielerin Lotti Huber mit ihrem damaligen Ausspruch über ihr betagtes Alter „Diese Zitrone hat noch ganz viel Saft!“ immer wieder schmunzelnd in Erinnerung kam.

„Ich glaube, wenn dir das Leben Zitronen beschert, dann solltest du Limonade machen und jemanden finden, dem das Leben Wodka beschert hat, um zusammen eine Party feiern zu können.“

(Ron White)

Ich kam, sah, siegte und war trotzdem verwirrt

Nach nur acht Wochen wurde ich allerdings auf die Besetzungscouch meiner beiden Geschäftsführer gebeten. Nichts Gutes ahnend eröffnete mir mein damaliger Chef kurz und schmerzlos, dass er meine, sich wohl besser eine neue Mitarbeiterin für meine Position suchen zu müssen.

„So viel Glück kannst Du doch nicht haben“ war mein erster Gedanke, „jetzt kommst Du wohl vom Regen in die Traufe“ dann mein zweiter. Meine verdutzte Mimik fiel mir wohl gerade aus dem Gesicht, als ich meinen mir breit grinsend gegenübersitzenden Chef verwirrt ansah und um die Gründe für seine Aussage bat.

Sein Grinsen wurde immer breiter und er gab mir erneut unmissverständlich zu verstehen, dass ich nur eine Perle vor den Säuen blieben würde, wenn ich nicht endlich meinem Potenzial folgte. Er entdeckte mich als Coach und Beraterin und in den folgenden Monaten wurde ich systematisch als solche ausgebildet und weiterentwickelt.

Ein solch grandioses Angebot schlug ich nach einer schlaflosen Nacht natürlich nicht aus und folgte dem Ruf meiner Biografie, nämlich endlich die Dinge zu tun und umzusetzen, die schon lange in mir veranlagt schlummerten.

„Die Schöpfung geht weiter.“

(Hans Haas, Meeresforscher)

Alle einzelnen Ereignisstränge fügen sich nun zu einem roten Faden zusammen

In allen vorherigen Anstellungsverhältnissen inspirierte ich bereits meine Mitarbeiter, Kollegen und Vorgesetzte, ohne dass mir dies je bewusst gewesen war. In noch grauerer Vorzeit schlichtete ich die Konflikte auf dem Schulhof, sorgte für die Vernetzung von Menschen, von denen ich der Ansicht war, dass sie dringend miteinander in den Dialog kommen sollten, und machte mich in meiner Sturm-und-Drang-Phase als Flugblattverteilerin für humanistische Werte stark.

Ich konnte immer deutlicher sehen, wie sich der Lebensstrang der Vergangenheit jetzt mit dem Lebensstrang meiner äußeren Aufforderung, das Schicksal doch endlich bei den Hörnern zu packen, zu einem festen Tau verwob.

Neben weiteren Ideen, die ich für die strategische Arbeit in der Unternehmensberatung entwickelte, stellte ich neue Mitarbeiter ein, akquirierte weitere Kunden und brachte meine Persönlichkeit in Kombination mit meinen Talenten, die mir vorher nie wirklich bewusst gewesen waren, bei Einzel- und Teamcoachings an den Mann und die Frau.

Ein unglaublich schnelles und gewaltiges persönliches wie unternehmerisches Wachstum stellte sich ein, und nach zwei weiteren Jahren erinnerte ich mich plötzlich wieder an diese Situation, die sich so erbärmlich angefühlt hatte: als ich frisch gekündigt vor dem damaligen Unternehmen stand und die Herren vom Sicherheitsdienst diesen vernichtenden Satz sagten: „Noch ein schönes Leben!“

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

(Aristoteles)

Zurück in die Zukunft

In der Zwischenzeit tat ich nun genau das, was mir scheinbar auf den Leib geschrieben war, nur ich selbst hatte es nie erkennen können. Dies gelang auch deshalb, weil ich mich intensiv mit mir und meiner Vergangenheit auseinandersetzte. Ich suchte geradezu nach für mich schlüssigen Mustern, die es tatsächlich in meiner Lern- und Erwerbsbiografie zuhauf gab.

Ich stellte mir die Frage, worin genau meine Biografie bestand? Und ich kam zu dem Schluss, dass diese nicht einfach eine Addition von Lebensereignissen wie Erfahrungen, Begegnungen, Misserfolgen, Kündigungen, Weiterbildungen, Trennungen, Krankheiten und Highlights waren, sondern vielmehr die Summe dessen, was immer wiederkehrte. Eben Muster, die sich langsam zu einem klaren Bild formierten, in dem ich in die Vergangenheit blickte, um meine berufliche Zukunft passgenau zu gestalten.

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“

(Albert Einstein)

Biografiearbeit als Weg zu meiner Berufung

Bei mir anzukommen, um letztlich meine Berufung zu leben und damit auch bei anderen anzukommen, lag zunächst für mich unauffindbar in meiner Vita verborgen.

Erst durch meine eigenen Coachingprozesse, die Beschäftigung mit meiner Lebenslinie und dem dann für mich fast wie aus dem Nichts aufgetauchten Thema Biografiearbeit, erhellte sich mein Horizont.

Die innere Dynamik aller Ereigniszusammenhänge, aller verwirklichten und unverwirklichten Möglichkeiten, aller wichtigen Wendepunkte und Zukunftsentwürfe, erschlossen sich mir Stück für Stück als eine Art Gestaltungswille, dessen ich mir selbst aber nie bewusst war. Dankbar war ich für jene Menschen, die mich lehrten, genauer hinzusehen und das eigene Erfahrungswissen nicht als belanglos abzutun. Selbst schätzt man die eigenen Talente, die einem als so selbstverständlich vorkommen, als weniger wert ein. Dabei liegt genau dort die wahre Berufung verborgen.

„Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“

(Marlon Brando)

Selbst ist die Frau – Nägel mit Köpfen gemacht

Mein individuelles berufliches Glück lag genau in diesem prozesshaften, sich allmählich herausbildenden Blick. Mein Ich war schon immer auf meine persönliche Zukunft angelegt, denn ich tat bereits damals die Dinge, die ich heute wieder tue, nur eben mit ganz anderen Vorzeichen.

Das heutige Vorzeichen ist mein eigenes Unternehmen changeify, mit dem ich nach einigen Jahren als Coach und Beraterin im Angestelltendasein im August 2015 endlich den Sprung in die Gründerinnenrolle wagte.

Meine folgenden drei Schwerpunkte für wert- und sinnvolle Arbeitskulturen entwickelten sich deshalb aus meiner eigenen Biografie, um anderen Menschen und Unternehmen schnell und effektiv dabei zu helfen, ihren ganz eigenen Weg zu finden und mutig zu gehen:

  1. Biografie- und Entwicklungsberatung für Menschen und Unternehmen in Umbruchphasen,
  2. Stärken, Werte- und Sinn-Entwicklung für Menschen im Wandel hin zur Selbständigkeit sowie
  3. Sozialkompetenzentwicklung für Führungskräfte, die sich zu Themen wie „New Work“, „Digital Leadership“ oder „Change Management“ weiterentwickeln möchten.

„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“

(Alan Kay)

Schicksalsgestaltung setzt Energien frei

Mit Blick auf meine Biografie habe ich erkannt, dass es nicht um das einzelne biografische Ereignis geht, wenn man seine beruflichen Weichen neu stellen möchte, sondern um die Frage, inwieweit das damalige Ereignis im Lebenslauf Zukünftiges freigesetzt hat.

Es geht für uns alle darum, die in unserem Leben angelegten Schicksalsschläge nicht ausschließlich zu beweinen, sondern aktive Schicksalsgestaltung zu betreiben, damit eine positive Energie freigesetzt wird, nach vorne zu schauen und das Neue anzupacken.

Denn dieses Aktivsein zeigt, ob ich mich in meine Opferrolle als vom Schicksal gezeichnete Person ergebe oder ob ich mein Schicksal als das begreife, was es ist, nämlich eine Aufforderung, die Dinge so zu tun, wie sie in der Botschaft des eigenen Lebens enthalten sind. Dies gilt übrigens genauso für die von innen auf uns zukommenden wie die von außen herbeigeführten Krisen und Widerstände.

„Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen an, sondern von unserem Handeln.“

(William Shakespeare)

 

Was genau erwartet Sie in einer Biografie-Beratung?

 

  1. 1. Schritt: In einem Kennenlerngespräch schildern Sie Ihre aktuelle Lebens- und/oder Berufssituation. Zum Ende ergibt sich eine drängende Frage. Diese kann beispielsweise lauten: „Kann eine Selbständigkeit der richtige Weg für mich sein?“„Bin ich überhaupt als Führungskraft tauglich?“„Warum finde ich nie einen passenden Arbeitgeber?“„Welche Begabungen habe ich denn eigentlich?“„Werde ich als Rentner noch gebraucht?“„Weshalb führe ich immer instabile Partnerschaften?“„Soll ich meine Krankheit verheimlichen?“
  2. 2. Schritt: Nun lernen Sie unter meiner Anleitung, wie Sie Ihre Lebenslinie zeichnen, damit wir diese gemeinsam analysieren können. Dabei legen wir das Hauptaugenmerk auf bestimmte Entwicklungsetappen. Daraus ergeben sich Erkenntnisse, welche inneren und äußeren Weiterentwicklungen stattgefunden haben. Das erste Mal stoßen wir auf Muster, die sich im Normalfall immer wiederholen und die wir gemeinsam entschlüsseln. Ich spreche von Erfolgs- oder Erfolgsverhinderungs-Mustern. Immer an der gleichen Stelle werden Sie aus dem Spiel gekegelt oder jedes Mal trennt sich Ihr Partner nach wenigen Jahren von Ihnen.
  3. 3. Schritt: Meine Aufgabe als Biografieberaterin ist es in Ihrem dargestellten Lebensüberblick den roten Faden zu finden. Dies geschieht aber nicht, in dem die Inhalte von mir vorgegeben werden, sondern mit Hilfe von Bildkarten erarbeiten Sie sich selbst Ihre wichtigsten Lebensstränge, um sie zu einem Ganzen zusammenzufügen.
  4. 4. Schritt: Jetzt geht es daran, Ihre Erkenntnisse in die Praxis zu transformieren. Im Alltagsleben packen Sie ganz konkret bestimmte Übungen an, die Sie von mir als Hausaufgabe erhalten und deren Ergebnisse wir in den Beratungssitzungen besprechen und weiterentwickeln. Dies könnte beispielsweise folgendes sein:
    Beobachtungsübung: Wie erleben Sie sich selbst in einem Gespräch mit Ihrem Chef, wenn Sie die Vogelperspektive einnehmen? Was fällt Ihnen an Ihrer eigenen Person am meisten auf, wenn Sie fremde Personen ansprechen sollen?
  5. 5. Schritt: Abschließend zielt alle Vorarbeit darauf ab, Ihre Zukunft mit Ihrem Urbild der eigenen Persönlichkeit zu verbinden. Das was wir an Positivem in Ihnen liegend herausgefunden haben, soll Weichenstellung für Ihre weiteren eigenen Lebensschritte sein. Ob dies die Gründung eines Unternehmens ist, ob Ihnen plötzlich klar wird, welches Ihre Berufung ist, ob es sich um ein zukünftiges Ehrenamt handelt oder Sie vom Muttersein wieder in eine berufliche Tätigkeit wechseln wollen, all das kann nun praktisch angegangen werden.

Dieser Prozess dauert zwischen 6 und 8 Sitzungen á 90 Minuten – in rasend schneller Zeit finden Sie zu effektiven Antworten auf Ihre Eingangsfrage. Das ist neben den Inhalten einfach großartig.

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“

(Demokrit)

Fazit   

Wir selbst und damit unsere Biografie kommen genau dann am konstruktivsten in Bewegung, wenn wir aus unseren gewohnten Denk- und Handlungsmustern, Gewohnheiten und Sicherheiten herausgerissen werden.

Entwicklung und die besten Impulse finden nur an dem Punkt statt, wo wir uns und unser Leben plötzlich in Frage stellen und über den Horizont unserer Herkunft hinausblicken.

Heute verstehe ich das in der Biografiearbeit so häufig genutzte Zitat von Sören Kierkegaard deshalb so viel besser:

„Das Leben wird vorwärts gelebt, aber nur rückwärts verstanden.“

Demzufolge kommt jede wirkliche Sicherheit aus dem inneren Sich-Aufraffen, aus der inneren Tat.

Die – im Nachhinein trügerische – Sicherheit, wie ich sie damals glaubte in meinem Arbeitsumfeld zu spüren, wurde mir von einer Sekunde auf die nächste entzogen.

Heute weiß ich, wer ich bin und was mich ausmacht, aus welchen Potenzialen ich schöpfen kann, und erlebe dies täglich als feste und unverrückbare innere Sicherheit.

Heute will ich dieses Wissen an meine Kunden weitergeben, so dass diese an ähnlichen Umbrüchen stehend schneller weiterkommen, als es mir damals gelang. Denn wer nach seinem Ich fragt, übernimmt Verantwortung für sich und sein Leben, das sollte auch belohnt werden.

Wenn Sie selbst einmal die Biografiearbeit näher kennenlernen wollen, dann besuchen Sie einen meiner Halbtages-Workshops. Der nächste findet am

Samstag, den 30. März 2019 (von 13 Uhr bis 17 Uhr) in München statt.

Hier zeichnen Sie unter meiner Anleitung Ihre Lebenslinie und finden durch wissenswerte Informationen heraus, welche wichtigen Lebenssituationen Sie zu der Person gemacht haben, die Sie heute sind.

Außerdem erhalten Sie durch den Austausch mit anderen Gruppenteilnehmern neue Perspektiven und schaffen den Blick hinter die Kulissen Ihrer Biografie, in der bestimmte Muster darauf hinweisen, in welche Richtung sich Ihre zukünftige berufliche und/oder persönliche Zukunft entwickeln wird.

Alle wichtigen Infos dazu finden Sie zum Begriff „Halbtages-Workshop Biografiearbeit“ unter dieser Seite – hier gehts zu Infos und Anmeldung.

Natürlich besteht auch immer die Möglichkeit, im Anschluss an ein solch erstes Hineinschnuppern in diese Entwicklungsmethode ganz individuell mit mir an Ihren Zielen zu arbeiten.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören. Ihr Biografie-Coach ist nur einen Anruf oder E-Mail-Klick weit von Ihnen entfernt.

Machen Sie sich jetzt auf die Reise, die Reise zu sich selbst.

Mit inspirierenden Grüßen aus München!

Franziska Ambacher – changeify

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